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Ein Interview mit Tom Hillenbrand über Drohnenland

Drohnenland von Tom Hillenbrand (Image: obskures.de)

Drohnenland von Tom Hillenbrand (Image: obskures.de)

Tom Hillenbrand. Vor Kurzem veröffentlichte der Verlag Kiepenheuer & Witsch (KiWi) Drohnenland, den ersten Zukunftskrimi von Tom Hillenbrand. Auf Anfrage stimmte er freundlicherweise einem kurzen Interview zu.

Disclaimer: Den Roman habe ich mir gekauft. Zu seinem schwarmfinanzierten Rollenspielfachbuch Drachenväter, das er zusammen mit Konrad Lischka schrieb, führte ich bereits ein Interview mit Ihm. Ab und an twittern wir ein wenig hin und her. Darüber hinaus gibt es keine Verbindungen.

Achtung! (Kleine) Spoiler und Nerdkram voraus!

»Der Verstand ist oft die Quelle der Barbarei; ein Übermaß an Verstand ist es immer.«
Giacomo Leopardi (Zitat aus Drohnenland)

Worum geht es (aus meiner Sicht) in Drohnenland: Es regnet eigentlich fast immer. Drohnen und Überwachung sind genauso nahezu allgegenwärtig. Diese technische Entwicklung macht unser Verhalten gewissermaßen vorhersehbar. Ein Abgeordneter des Europaparlaments wurde ermordet. Bei der Untersuchung des Verbrechens stellt sich erwartungsgemäß heraus, dass die Dinge nicht so sind, wie sie auf den ersten und auch zweiten Blick erscheinen. Rasch verschwimmen die Grenzen zwischen Wirklichkeit und virtueller Realität. Was ist „wirklich“ passiert und wie gehen wir damit um, wenn ein großer nahezu omnipräsenter Computerbruder über uns wacht und uns ständig zur Seite steht.

Alte Humphrey Bogart-Streifen, Blade Runner, Ghost in the Shell, Minority Report, oder auch Die Wiege der Sonne wirken wie eine szenarische Blaupause, doch geht Drohnenland auch seinen eigenen „europäischen Weg“. Ähnlich wie in Neuromancer und anderen Cyberpunk-Klassikern gehört die beschriebene Technologie in eine nicht allzu ferne Zukunft, aber die beschriebene Verwicklung Brüsseler Bürokratie mit Wirtschaftsinteressen passt für mich sehr gut auch in unsere Gegenwart.

Warum in die Ferne schweifen? Die Dystopie Drohnenland liegt räumlich und zeitlich so nahe …

Auch wenn der Roman nicht die Strahlkraft der erwähnten Genremeilensteine erreicht, war es für mich gleichermaßen spannend und unterhaltsam zu lesen, wie der Autor Risse in der Patina des Vertrauten aufzeigt. Aufmerksamen Lesern mit entsprechendem Hintergrund fallen überdies immer wieder kleine, versteckte Verweise auf das nerdige Rollenspielhobby auf.

Drohnenland hat in meinen Augen etwas. Sollten Kommissar Aart van der Westerhuizen und seine Analystin Ava Bittmann also bald wieder ermitteln, wäre ich auf jeden Fall mit von der Partie. Was will man als Schriftsteller mehr? Mal sehen, wie der Autor die Angelegenheit sieht.

Auch wenn es bereits einen Klappentext und genügend Lese(r)zusammenfassungen gibt, wie würdest Du Drohnenland selbst beschreiben, wenn Du eine kurze Fahrstuhlfahrt Zeit hättest, Dein Projekt vorzustellen.
„Drohnenland“ zum einen ist klassischer Krimi, in dem ein Kommissar von Europol einen Mord aufklären muss. Gleichzeitig ist es ein Zukunftsszenario, das sich vor allem mit der Frage beschäftigt, was eigentlich mit den ganzen personenbezogenen Daten passiert die über uns gesammelt werden – und was Polizei und Geheimdienste in Zukunft damit tun könnten.

Vielleicht sehe ich Gespenster, doch an vielen Stellen hat Dein Roman etwas von einer Hommage an alte Humphrey Bogart-Filme. Nicht nur Dein Protagonist scheint ein großer Fan dieser Schwarz-Weiß-Schinken zu sein. Es regnet nahezu ohne Unterlass, die Firma Tallan Consolidated (Akronym: T. C.) erinnert an die Tyrell Corporation (ebenfalls T. C.) aus Blade Runner. Die Szene im Hamburger Hafen hat etwas von der berühmten Verfolgungsjagd im ersten Ghost in the Shell. Eine gewisse Nähe zu diesen Nerd-Dauerbrennern lässt sich meines Erachtens nicht von der Hand weisen. Beim Lesen bereitete es mir sehr viel Vergnügen nach entsprechenden Referenzen Ausschau zu halten. Hast Du diese Reminiszenzen beabsichtigt oder wie sieht es mit Deinen tatsächlichen Inspirationen aus?
Ich habe natürlich alles von Raymond Chandler (Marlowe) gelesen, außerdem viel von Philipp K. Dick und William Gibson. Insofern steht das Buch sicherlich klar der Noir/Hard Boiled-Tradition. Das mit Tallan Consolidated ist eine interessante Theorie. Ich verrate nur, dass in es „Drohnenland“ eine ganze Menge versteckte Hinweise auf Romane, Film und Comics gibt. Das gilt übrigens auch für meine anderen Bücher. Bisher hat noch niemand alle hidden messages gefunden.

Besonders faszinierend fand ich Dein Konzept der virtuellen Realität, der Spiegelungen. Hierbei wird die Wirklichkeit mehrdimensional aufgenommen und bei Bedarf sogar zeitgleich und im wahrsten Sinne des Wortes zugänglich gemacht. Das Verschwimmen der Wirklichkeit und ihrer Abbildung stellt in Deinem Roman vermutlich eines der wesentlichen Stilmittel dar. Es überlagert unter Umständen sogar die titelgebenden Drohnen. Wie bist Du darauf gekommen? Für wie wahrscheinlich hältst Du den Mirrorspace?
Ich fand die Idee des Mirrorspace nicht nur nahe liegend, sondern fast zwingend. Google besitzt beispielsweise schon heute eine Version Streetview, die detaillierter und aktueller ist als jene, die wir zu sehen bekommen. Mehr Drohnen, selbst fahrende Autos und ganz allgemein gesagt mehr Sensoren werden dazu führen, dass sich die virtuellen Räume, die wir schaffen, immer stärker der Realität annähern. Und am Ende könnte die Spiegelung, wie das in Drohnenland heißt, live und hochauflösend sein – quasi Streetciew auf Steroiden.

Zumindest an einer Stelle opferst Du nach meinem Dafürhalten die eigene Drohnen-Logik der Dramaturgie Deiner Geschichte. Besagte Aktion in Hamburg erscheint mir nicht ganz schlüssig. In meinen Augen hätte mehr oder minder ein Drohneneinsatz genügt, und das Ganze wäre deutlich risikoärmer für die Polizei gewesen. Auf diesem Weg würde zudem auch noch die distanzierte Macht des Grundmotivs der Drohnen betont. Ich denke, dieses Thema lässt sich auf verschiedenen Ebenen erörtern. Womöglich siehst Du es ganz anders, aber wie?
Ich denke nicht, dass das der Dramaturgie geschuldet ist. Sondern vor allem der Tatsache, dass der Polizeichef vom Protagonisten rasche und öffentlichkeitswirksame Ergebnisse fordert, die dieser damit liefert. Und nie die alte Regel vergessen, die bei allen Militär- und Polizeiaktionen gilt: Zurückhaltung ist oft nicht deren Ding, wer einen großen Hammer besitzt, sieht überall nur noch Nägel.

Soweit ich weiß, hast Du unter anderem Politik studiert. Der Fall Deiner beiden Protagonisten funktioniert ohne dringlich mahnenden Zeigefinger oder einfache, phrasenhafte Botschaft. Nichtsdestotrotz scheint die Geschichte auf einer politischen oder meinetwegen sozialen Vision zu basieren. George Orwells Überwachungsalbtraum 1984 gibt es bereits. Dagegen hat Drohnenland nach meinem Dafürhalten etwas von „der Banalität des Bösen“. Was steckt auf diesen Ebenen hinter Deinem dystopischen Krimi?
Der Vergleich mit 1984 liegt wegen des Sujets natürlich nahe – wobei die in Drohnenland skizzierte Zukunft auf gewisse Weise ja noch schrecklicher ist. Bei Orwell lassen sich Gedankenverbrecher nur finden, weil sie beispielsweise im Schlaf sprechen. In Drohnenland hingegen kann man die Leute mithilfe von Big Data und Prädiktion dingfest machen, ohne dass sie den Mund aufmachen müssen. Ein weiterer, gravierender Unterschied zu 1984 ist sicherlich, dass mein Buch nicht nur eine Dystopie, sondern auch ein Krimi ist und deshalb den Gesetzen dieses Genres gehorcht – bis hin zum Täter.

Du schreibst in Deinem Roman unter anderem über Troglodyten und Polyeder. Wir wissen, dass Du Rollenspieler bist. Das Setting hat etwas von Cyberpunk 2020 oder auch Shadowrun. Die Story weist einige schicke Ideen für ein Abenteuer auf. Dein Roman funktioniert sicherlich ganz hervorragend ohne Rollenspielperspektive, aber wie hat dich das kreative Hobby in diesem Zusammenhang beeinflusst?
Du hast den Verweis auf Tolkien vergessen ;) Natürlich ist die Rollenspielperspektive für einen Autor extrem prägend, ich denke viele Kollegen werden das bestätigen. Zum einen hat sie mich viel über Dramaturgie und Storytelling gelehrt – zum anderen hätte ich sonst natürlich nicht so viel fantastische Literatur gelesen. Und natürlich habe ich auch Cyberpunk-Rollenspiele im Kopf. Wobei mein Lieblingssetting nicht Shadowrun ist, sondern Cyberspace (ICE).

Erzähl bitte ein wenig über die Entstehungsgeschichte von Drohnenland. Wie lange hast Du daran gearbeitet? War es schwer für so eine eher ungewöhnliche Geschichte einen Verleger zu finden?
Von der ersten Idee über die Frage, was Prädiktion für die Gesellschaft bedeutet, waren es fast fünf Jahre. Ich hatte viele andere Projekte und habe das Buch lange mit mir rumgeschleppt und mir immer wieder Notizen zum Setting und zur Geschichte gemacht. Als meine Kladde irgendwann fast 30 Seiten hatte, da wusste ich: Jetzt musst Du’s aufschreiben. Mein Verlag, Kiepenheuer & Witsch, war zunächst in der Tat etwas verwundert, als ich mit diesem Projekt um die Ecke kam, dann aber relativ schnell zu überzeugen. Denn das ist ja nicht nur Science-Fiction, sondern auch ein klassischer Krimi.

Ich hoffe, Du schickst Aart und Ava bald wieder los. Wie stehen die Chancen, dass wir ihnen oder ihrer Welt wieder begegnen?
Ich bin noch unschlüssig. Mit der Welt würde ich gerne noch ein bisschen herumspielen, aber vorher kommen mindestens zwei andere Bücher. Könnte auch sein dass es ein Standalone bleibt, ist noch völlig offen.

Herzlichen Dank für Deine Mühe und Zeit. Falls Du noch etwas loswerden willst, hast Du jetzt die Gelegenheit dazu, den Nerd in Dir herauszulassen. Alles Gute!
Tue ich doch jeden Tag! Als nächstes veröffentliche ich mit Konrad Lischka einen Interviewband, in dem wir mit Legenden der Rollenspielszene reden. Und ich denke über einen weiteren Science-Fiction Roman nach – wenn man den Nerd einmal auslässt, ist er eben nicht mehr zu bändigen.

Die Homepage des Autoren hält selbstverständliche weitere Informationen bereit. Gute Unterhaltung im oder mit Drohnenland.

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Dungeons & Dragons Starter Set: Hot or Not?

D&D Starter Set (Image: obskures.de)

D&D Starter Set (Image: obskures.de)

Wizards of the Coast. Das Dungeons & Dragons Starter Set ist nun endlich auch hier in Deutschland angekommen. Eine Rezension erspare ich uns. Selbst die Glücklichen, die diesen Appetitanreger ein, zwei Wochen zuvor in einem Network Store erwerben konnten, hatten sicherlich nicht genügend Zeit diese neue Inkarnation hinlänglich auf Herz und Nieren zu prüfen. Meine Kopie kam gestern. Dementsprechend geht wenig mehr als ein Ersteindruck.

In Rücksprache mit einem Händler meines Vertrauens und einigen Rollenspielkumpels scheint es so, dass das D&D Starter Set gerade schwer zu bekommen ist. Bei einem bekannten Online-Händler wird die Lieferzeit mit 1 bis 3 Wochen angeben. Künstliche Verknappung oder/und unerwartet hohe Nachfrage? Nach allem, was man so hört und liest, läuft es wohl gut an.

Machen wir es kurz: Unsereins ist positiv überrascht. Sicher kein Meilenstein in der Rollenspielgeschichte, also keine neue Rote Box, aber sicherlich mehr als die Kundenabzocke, die meine speziellen Freunde von Fantasy Flight Games (FFG) in Sachen Star Wars-Rollenspiele abliefern. Das nächste Beginner Game kommt bestimmt.

Für rund $ 20,00 (~ 18,00 €) gibt es eine recht stabile Box (Nein, kein Beginner Game von FFG.) mit zwei Heften (Starter Set Rulebook (32 Seiten), Lost Mine of Phandelver (64 Seiten, Abenteuer)), ein Würfelset, 5 vorgefertigte Charaktere und einen Encounters-Promoflyer mit umseitigen Blanko-Charakterbogen.

Die Einstiegsregeln unterstützen keine Charaktererschaffung, die entsprechenden Dungeons & Dragons Basic Rules stellen die Küstenmagier jedoch längst zum kostenlosen Download zur Verfügung. Nicht perfekt, aber voll auf der Höhe der Zeit, wenn man sich die Plattenindustrie so anschaut.

Soweit ich das bislang überblicke, geht es nun mit weniger Mathe. Ich weiß, dies ist ein Schrecken für die von der Unterforderung bedrohten Rechenkünstler aus der Das Schwarze Auge- und Pathfinder-Ecke. Verzagte können sich gerne an einigen alten GDW-Rollenspielperlen versuchen. Ohne technischen Taschenrechner ging es mitunter nicht. Zur Not seien zur arithmetischen Selbstbefriedigung einige Fingerübungen mit den bekannten Tabellenkalkulationen empfohlen. Total sexy. Wie war das noch mal mit leistungsorientierten Rollenspiel? Viel Vergnügen.
Ich hingegen finde, dass das neue D&D einen Schritt in die richtige Richtung macht. Hot!

Die Küstenmagier erhörten meine Gebete. Es geht endlich – wieder – ohne Miniaturen! Zumindest diese Einstiegsversion verzichtet dementsprechend auf Battle Maps und taktisch allzu oft dürftiges Püppchenschubsen. Vielen Dank.
Es bleibt weiterhin dabei: Schach, Advanced Squad Leader und die meisten Tabletops/Kosims können wie auf dieser Ebene so viel mehr. Conan zählt keine Felder, der Graue Mausling auch nicht und selbst der zerstreute Gandalf verzichtet auf ein Maßband. Am Rollenspieltisch halte ich es am liebsten genau so. Hot!

Die Vierte von Dungeons & Dragons war vielen ein Dorn im Auge, weil es kein richtiges Rollenspiel sei. Uns hat das Spiel dennoch viel Spaß gemacht, insbesondere im Vergleich zur Fehlentwicklung 3.X und seinen pfadfindenden Trittbrettfahrern. Die aktuelle Fünfte kennt jetzt Inspiration, die Vorteile verschafft, wenn man (Background-)Nachteile ausspielt. Ein alter Indiehut, aber immer noch hot!

Die Umschläge der beiden Hefte sind bedauerlicherweise auf Papier gedruckt. Für stabilere Cover scheint es nicht mehr zu reichen. FFG kann hier eindeutig punkten. Das Spielmaterial wird wohl während eines häufigeren Gebrauchs auseinanderfallen. Schade – not so hot.

Es gibt wieder Spell Slots. Jack Vance in Romanen unterhält, in Rollenspielen eher weniger. Argh. Not so hot.

D&D Starter Set und ein Blick in dev Splittermond-Weltenband (Image: obskures.de)

D&D Starter Set und ein Blick in den Splittermond-Weltenband (Image: obskures.de)

Nach dem ersten Querlesen handelt es sich bei Lost Mine of Phandelver um ein „richtiges“ und womöglich sogar recht forderndes Abenteuer. Mit Schrecken denke ich an die Verstümmelungen in den Beginner Games für Star Wars – Edge of the Empire und Star Wars – Age of Rebellion. Seit ja schön brav, spielt die vorgegebenen Szenen eine nach der anderen. Brettspiel, oder was? Gehts noch?
Die verlorene Mine bietet glücklicherweise mehr Optionen und nach rund 4 Stunden dürften die Allerwenigsten fertig sein. Hot.

Das Layout und das Bildmaterial passt. Der mit den Pfadfindern mitgegangene und sicherlich brillante Wayne Reynolds taucht glücklicherweise nicht mehr auf. Ich kann seinen Stil einfach nicht mehr sehen. Die neuen Leute machen ihre Sache gut. Die Karten sehen ebenfalls sehr schick aus. Hot!

Abseits einiger unbeirrbarer Pathfinder-Nerds erntet das Starter Set bereits viel Zuspruch. Keine Ahnung, wie sich die Sache hierzulande mit der starken Das Schwarze Auge/Pathfinder-Achse entwickelt. Lese ich die aktuellen Zeichen indes richtig, wird die Luft für einige Mitbewerber in der nächsten Zeit deutlich dünner werden, sofern es Wizards of the Coasts nicht – wieder – vermasselt. Das können sie …

Lieber spiele ich ein Spiel, welches mir gefällt und gegebenenfalls nur von fünf anderen gespielt wird, als dass ich einem vermeintlichen Mainstream mit ungeliebten Spieldesigns hinterherhechele. Splittermond zeigt gerade recht anschaulich, wohin anbiedernde Mutlosigkeit führt. Die Zahl der Spieler(innen) sagt zumindest für mich wenig über die Qualität eines Spiels aus.

Nach 13th Age gibt es nun eine weitere Variante des Urrollenspiels Dungeons & Dragons, das ich nicht nur spielen möchte, sondern womöglich gar leiten würde. Nichtsdestoweniger gehe ich nicht davon aus, dass sich dieses d20-Rollenspiel auf meinem Spieltisch durchsetzen wird. Mir gefällts dennoch. Hot!

Ach ja, bevor ich es vergesse, mit dem D&D Starter Set kann man vermutlich einigermaßen sinnvoll mit dem Rollenspielen beginnen. Mission accomplished (at least so far).

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Jerusalem: Judas will es?!

Daimon Games. Nein, es geht an dieser Stelle nicht um den aktuellen Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Einige Webfundstücke beschäftigen sich rollenspielerisch mit der Fiktion von Jerusalem.

Beginnen wir mit The City of Judas – AW hack with medieval mercenaries von Davide Pignedoli. In dieser Apocalypse World (AW)-Adaption sind die Spieler Mitglied der verbrecherischen „Brotherhood of the Iron Fist“. Ihre Agenda umfasst im Wesentlichen Handel, Drogengeschäfte und Söldnerdienste.

„The City Of Judas (TCOJ) is a work in progress for a dark fantasy hack of AW . Center of the game is the Brotherhood of the Iron Fist, a shady company of traders, drug merchants, and mercenaries. They protect the City Of Judas – an imaginary Jerusalem of the late middle age. The Iron Fist is involved both in drug traffics from the Holy Land to Europe and in the city protection: missions include fighting monsters and invaders, rescuing people, escorting merchants.“
The City of Judas (13. July 2014)

Ich denke, es ist ein offenes Geheimnis. Wenngleich ich Vincent Bakers Apocalypse World selbst noch nicht spielen konnte, aber die Ableger tremulus (Cthulhu-Mythos, Reality Blurs) und Dungeon World (Dungeons & Dragons-Hommage, Sage Kobold Productions) haben es mir sehr angetan. Ich stehe total auf die recht einfachen Regeln und die großartigen Playbooks. Damit kann ich wesentlich mehr anfangen als mit dem Aspekte-Metageblubber von Fate. Geschmacksache.
Jerusalem ist in The City of Judas ganz eindeutig als Phantasiegebilde zu erkennen. Beispielsweise beherrschen hier zwei Kulte die heilige Stadt. Auf der einen Seite stehen die Christen und auf der anderen Seite die Anhänger von Judas. Beide sind umgeben von natürlichen und übernatürlichen Herausforderungen.

„The City of Judas is Jerusalem: populated by mysterious cults, invaders from Europe, barbarians of the north, surrounded by demons, monsters and sorcery. Two cults fight to control the city: Cristians and Judaists – followers of the cult of Judas, the rebel who fought the Romans in the past. And now, Christians and Judaists might be forced to come to terms to face new threats like the religion of the Book of Q – threatening the kingdom’s south borders.“
The City of Judas (13. July 2014)

Apocalypse World: Dark Ages lässt wie es gerade aussieht noch eine Weile auf sich warten. Solange kann jeder kostenlos einen Blick in die Work-in-Progress-Version von The City of Judas werfen. Inspirierend und für mich tausendmal anregender als die generische Schmalspurfantasy Splittermond. Wie viele Mystaras, Golarions & Co. braucht die Rollenspielwelt eigentlich noch? Bei Gelegenheit mehr zur „besten“ deutschen Rollenspielwelt. Nur so viel: Unterwältigend, wenn dies die Crème de la Crème germanischer Schland-Fantasy ist, dann schaue ich mich lieber weiter im Ausland um.

Doch zurück nach Jerusalem.

Jerusalem 1119 (Image: Holocubierta Ediciones/Aka Games)

Jerusalem 1119 (Image: Holocubierta Ediciones/Aka Games)

Aka Games. Der eher unbekannte britische Verlag kündigt das Rollenspiel Jerusalem 1119 an. Diese englische Übersetzung des spanischen Rollenspiels Jerusalén 1119 (Holocubierta Ediciones) scheint sich ein wenig mehr an der Historie zu orientieren.

„Jerusalem is the Eternal City, capital of the Three kingdoms of God, desired by the three religions of the Book, surrounded by Antioch, Aleppo, Acre, Damascus, Medina, Baghdad…and the County of Edessa, the Principality of Antioch, the County of Tripoli, the Emirate of Baghdad and the Emirate of Damascus.

 

In 1119, Jerusalem is not only a coveted place where a ferocious fight takes place among the faithful, where legends return to reality within the boundaries of the desert, and where sharing culture occurs more often than bloody battles.

 

In this RPG, the players will be able to embody crusaders in the throes of the First Crusade, pilgrims attempting to reach the Holy city, Jews expelled from the cities waiting for the Promised land to come back into their hands, Muslim farmers living in stolen lands, nobles and middle-class people taking advantage of the war and the trade, emirs and citizens fighting against the faithful and the unfaithful.“

Jerusalem 1119 (13. Juli 2014)

Bedauerlicherweise beherrsche ich kein Spanisch, um mehr sagen zu können.

Jerusalem 1119 (Image: Holocubierta Ediciones/Aka Games)

Jerusalem 1119 (Image: Holocubierta Ediciones/Aka Games)

Hinter Aka Games verbergen sich offenbar die gleichen Leute, die unter anderem die französischen Rollenspiele Z-Corps (Zombies), Qin (Wuxia, englische Version über Cubicle 7), Yggdrasill (Wikinger, englische Version über Cubicle 7), Kuro (Cyberpunk-Horror, englische Version über Cubicle 7) und Keltia (König Artus) entwickelten.
Im Spätsommer/Herbst soll bei 7eme Cercle zumindest die französische Ausgabe von First Contact: X-Corps (Science Fiction/X-Com?) erscheinen.

First Contact: X-Corps - Ghost Wolves (Image: Aka Games)

First Contact: X-Corps – Ghost Wolves (Image: Aka Games)

Interessanterweise wird das Ganze wohl auf Open d6 aufsetzen. Das erste und in meinen Augen – einzig wahre – Star Wars-Rollenspiel von West End Games etablierte dieses flotte Spielsystem bereits Ende der 80er. Sowohl die folgende d20-Version der Küstenmagier als auch die aktuelle Fan-Beutelschneiderei von Fantasy Flight Games (FFG) sind damit mehr als überflüssig. FFG geht ohnehin immer mehr in Richtung Games Workshop. Selbst (Lizenz-)Spiele der britischen „Space Marine“-Trademark-Trolle stehen mittlerweile auf meiner Blacklist. Es gibt genügend andere und wesentlich sympathischere Hersteller.

Qin, Kuro und auch Yggdrasill  trafen jedenfalls meinen Geschmack. Derzeit wird angeblich an der englischen Übersetzung von Z-Corps und First Contact gearbeitet. Hoffentlich geht es etwas zügiger als bei Cubicle 7 bislang üblich.

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Dragon Age Set 3 Preview

Green Ronin. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Es gibt eine neue PDF-Preview für das  Dragon Age Set 3 Player’s Handbook (2 Seiten). Ein Veröffentlichungsdatum wird noch immer nicht genannt.

Die dritte Box soll die bisherigen Regeln abrunden, d. h. mehr Spezialisierungen, Gegenspieler, Zaubersprüche und Charakteroptionen für die Stufen 11–20. Des Weiteren sind weitere Informationen über die Welt und Geschichte von Thedas angekündigt.

Derweil kündigen Electronic Arts (EA) und Bioware das nächste Computerrollenspiel Dragon Age: Inquistion für den 09. Oktober 2014 an.

Gut denkbar, dass sich die Pen & Paper-Variante an die medienwirksame digitale Veröffentlichung dranhängt. Die digitale Vorlage wird sicher ein Hit.

Stellt sich die Frage, warum kein internationaler Rollenspielverlag die Lizenz für The Witcher  aufnimmt. Alles was ich bislang über das Brettspiel von Fantasy Flight Games gehört habe, klang nicht so überzeugend. Wird sicher hübsch bunt mit vielen schicken Kärtchen.

Doch zurück zu Dragon Age – ich bezweifle, das die Weltenbeschreibung des Rollenspiels mittelfristig an Dragon Age: The World of Thedas – Volume 1 heranreichen wird. Dark Horse hat auf dieser Ebene die Latte sehr hoch gelegt. Wie immer, eine Frage des „guten“ Geschmacks.

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Dungeons & Dragons Basic Rules Free PDF

Dungeons & Dragons Starter Set (Image/Copyright: Wizards of the Coast)

Dungeons & Dragons Starter Set (Image/Copyright: Wizards of the Coast)

Wizards of the Coast. Die angekündigten Basic Rules von Dungeons & Dragons stehen zum kostenlosen Download bereit. Heute ist auch der offizielle Erstveröffentlichungstag des D&D Starter Sets.

„As Mike Mearls explained in Legends & Lore: The Basic Rules for Dungeons & Dragons is a PDF (over 100 pages, in fact) that covers the core of the game. It runs from levels 1 to 20 and covers the cleric, fighter, rogue, and wizard, presenting what we view as the essential subclass for each. It also provides the dwarf, elf, halfling, and human as race options; in addition, the rules contain 120 spells, 5 backgrounds, and character sheets.

 

But the best part? The Basic Rules is a free PDF. Anyone can download it from our website. We want to put D&D in as many hands as possible, and a free, digital file is the best way to do that.“
Wizards of the Coast announcement (3. July 2014)

Mögen die Editionskriege erneut beginnen. In den kommenden Wochen und Monaten wird sich zeigen, wie die Grenzen im Rollenspielmarkt neu gezogen werden. Mit Sicherheit kommt mit dieser und den folgenden Veröffentlichungen der Küstenmagier wieder mehr Bewegung in die Szene.

Mal sehen, ob und inwieweit sie verlorenen und vor allen Dingen neuen Boden urbar machen können. 110 Seiten der Dungeons & Dragons Basic Rules wirken auf jeden Fall sympathischer als 500-seitige Regelmonster. Dabei wird es natürlich nicht bleiben, aber zum Einstieg und Reinschnuppern reicht diese Regeln hoffentlich allemal.

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Zombicide Season 3 Kickstarter

Zombicide Logo (Copyright/Image: Guillotine Games/CoolMiniOrNot)

Zombicide Logo (Copyright/Image: Guillotine Games/CoolMiniOrNot)

Zombicide: Season 3. CoolMiniOrNot zeigt seinen Mitbewerbern, wie ein erfolgreicher Kickstarter auszusehen hat. Zusammen mit Guillotine Games geht eines, wenn nicht das erfolgreichste Zombie-Brettspiel wieder mal durch die Decke.

Meiner Meinung nach zurecht! Zombicide ist auch ohne Genrebezug einfach ein unterhaltsames und grundsätzlich einfaches Kooperationsspiel mit schicken Miniaturen.

Doch mit der Zusammenarbeit scheint es nun vorbei. Jeder gegen jeden?

Zombicide: Season 3 -- Kicktraq Mini

Zombicide Season 3: Rue Morgue (Copyright/Image: Guillotine Games, CoolMiniOrNot)

Zombicide Season 3: Rue Morgue (Copyright/Image: Guillotine Games, CoolMiniOrNot)

„Zombicide Season 3: Rue Morgue is designed as both a standalone game and as an expansion! It offers everything you need to enter the Zombicide universe and is 100% compatible with all other Zombicide products!

 

Skinner Zombies, Crawlers, and the A-Bomb Abomination!

 

Zombicide Season 3: Rue Morgue introduces a terrifying new zombie type: the Skinner Zombie! Make sure you put these zombies down hard, otherwise something might come crawling for you….

 

… and don’t forget Zombicide Season 3: Rue Morgue’s new big bad is the A-Bomb Abomination! An Abomination so twisted and mutated that its elongated arms can drag you back to it as you try to escape!

 

Team Up and Load Up!

 

With all these new foes you’re going to need to team up if you want to survive!! Zombicide Season 3: Rue Morgue introduces teams into the Zombicide franchise!

 

Players pick from the largest pool of survivors in a Zombicide game yet and form teams to scavenge, loot, and kill zombies! And if you really want to shred through the shuffling dead, you’ll first need to make sure your team has skills that complement each other well.

 

Then you’ll want to get your hands on the vicious new weapons available to survivors in Rue Morgue, things like bows, knives, and Ak-47s! But if you prefer to cleave with the classics Rue Morgue also host a large roster of old standbys from previous Zombicide games like chainsaws and shotguns!

 

Act as a Team!

 

New to the Zombicide franchise in Season 3: Rue Morgue are Team Action cards! Team Action cards allow survivors of the same team to execute a single action simultaneously, simulating military-like moves born from bloody experience. Shower that zombie horde with a rain of bullets as your entire team opens fire at once!

 

And Fight Off Your Deadliest Foe Yet!

 

Zombicide Season 3: Rue Morgue has new zombies, new weapons, new survivors, and even new team mechanics, but the biggest game changer of all is the new optional Player versus Player rule set!

 

Yes, in Rue Morgue players‘ teams can go toe-to-toe to see which set of Survivors really deserve to survive! If the zombie apocalypse isn’t horrifying enough for you, then prepare to face off against the deadliest foe yet: man!

 

Zombicide Season 3: Angry Neighbors (Copyright/Image: Guillotine Games, CoolMiniOrNot)

Zombicide Season 3: Angry Neighbors (Copyright/Image: Guillotine Games, CoolMiniOrNot)

But Wait There’s Gore! Introducing Angry Neighbors!

Zombicide Angry Neighbors is the next block rocking expansion for the Zombicide universe and requires at least one of the other standalone Zombicide games to play!

 

You Can Run, But You Can’t Hide!

 

Zombicide Angry Neighbors challenges you to face off on a whole new breed of zombies! These Seeker zombies have you and your friends in their sights and will chase your to your bitter end!

 

Every Seeker zombie get an additional activation every time a seeker zombie spawn card is drawn.

 

Meet New Survivors!

 

Angry Neighbors brings four new survivors to your apocalypse, each with their own special abilities, and their Zombivor counterpart!

 

Make New Friends!

 

Angry Neighbors brings more than just new survivors to your party, it brings you companions! These four special human companion miniatures are here to support you! These companions may be strong enough to survive on their own, but can’t commit zombicide like you do! Rescue them, lead them, and add their firepower and special abilities to your party!

 

Watch Your Step…

 

Angry Neighbors wants you enter the next era of the apocalypse! Set at the same time as Rue Morgue, buildings have crumbled and roads have collapsed. Now gaping holes litter the city’s streets! With poor decision making you may find your survivors slowed down in these holes, and with a wrong move you may just end up in zombie filled pit from hell!

 

… And Watch Yourself!

 

With these new zombies and environmental hazards, you’re going to need something to keep you safe! Luckily for you, Angry Neighbors adds all new weapons to your core game as well as a collection of Ultrared equipment! These equipment cards offer the most powerful and potent zombie-obliterating weapons in the Zombicide universe to date! Perfect to up your survivors‘ survivability!“
Zombicide: Season 3 Kickstarter description (29. June 2014)

Zombicide Team (Copyright/Image: Guillotine Games/CoolMiniOrNot)

Zombicide Team (Copyright/Image: Guillotine Games/CoolMiniOrNot)

Teamplay, Spieler vs. Spieler – Was will der Zombicide-Fan mehr? Mehr Püppchen und sehenswertes Artwork.

Zombicide Team (Copyright/Image: Guillotine Games/CoolMiniOrNot)

Zombicide Team (Copyright/Image: Guillotine Games/CoolMiniOrNot)

Das Projekt ist mal so was von gebacked. Die ersten beiden waren schon ein großer Spaß. Die Stretch Goals purzeln schneller als ich schreiben kann.

Zombicide Zombies (Copyright/Image: Guillotine Games/CoolMiniOrNot)

Zombicide Zombies (Copyright/Image: Guillotine Games/CoolMiniOrNot)

Sie kommen, um Euch zu holen … Wer auf Zombies und auf Brettspiele steht, testet zumindest einmal Zombicide an! Ach ja, die Figuren können auch für ein endzeitliches Rollenspiel genutzt werden.

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Twilight Struggle Digital Edition via Kickstarter

Twilight Struggle (Image: obskures.de)

Twilight Struggle (Image: obskures.de)

Twilight Struggle Digital Edition. GMT und Playdek wollen diesen Historienspielklassiker in die virtuelle Welt bringen. Das gegenwärtige Crowdfunding-Projekt ist längst vielfach überfinanziert. Fünf weitere Tage läuft die Geldsammelaktion noch.

Überdies ist heute ein historischer Tag.

Der Rest ist Geschichte. Mehr zum gerade „angesagten“ Ersten Weltkrieg bietet Blognachbar Eisparadies.

Twilight Struggle beschäftigt sich mit einem anderen Teil Geschichtsschreibung – dem Kalten Krieg. Wer derzeit seinen Kopf nicht nur für Brot und Fußballspiele nutzt, ahnt sicherlich, dass dieses Thema wieder aktuell ist.

„WHAT IS TWILIGHT STRUGGLE

 

Twilight Struggle inherits its fundamental systems from the card-driven classics We the People and Hannibal: Rome vs. Carthage. In that tradition, it is a challenging strategy game of medium complexity that presents new and different challenges with every game session. The game map is a world map of the period, whereon players move units and exert influence in attempts to gain allies and control for their superpower. As with GMT’s other card-driven games, decision-making is a challenge; how to best use one’s cards and units given consistently limited resources?

 

Twilight Struggle’s Event cards add detail and flavor to the game. They cover a vast array of historical happenings, from the Arab-Israeli conflicts of 1948 and 1967, to Vietnam and the U.S. peace movement, to the Cuban Missile Crisis and other such incidents that brought the world to the brink of nuclear annihilation. Subsystems capture the prestige-laden Space Race as well as nuclear tensions, with the possibility of game-ending nuclear war.“
Twilight Struggle Digital Edition Kickstarter description (28. June 2014)

Nach wie vor teile ich die Position des bekannten Rollenspieldesigners John Wick.

“D&D is not the first roleplaying game. Diplomacy is.”
John Wick (Legends of the 5 Rings, Houses of the Blooded, Wield etc.)

Besagtes Diplomacy, Battlestar Galactica – The Board Game und auch Twilight Struggle können nach meiner Erfahrung und Beobachtung überaus intensive Rollenspielerfahrungen vermitteln, vorausgesetzt die Zusammensetzung am Spieltisch passt. Inwieweit viele „richtige“ Rollenspiele diesen Erlebnishorizont – also das Eintauchen in eine andere Rolle fördern, bleibt eine andere und gute Frage. Für mich ist es jedenfalls etwas anderes als +3W6 für Sneak Attacks.

Geeignete Spielzutaten wecken unter Umständen die eigene Neugierde und es entsteht gar ein Gefühl dafür, dass viele Medien und ihre sogenannten Journalisten gerade einen ziemlich suboptimalen Job machen, indem sie den einen oder anderen Werdegang einfach unter den Tisch fallen lassen. Vorsicht! Aufmerksam in die Röhre schauen oder den Blätterwalt verfolgen, könnte diesen Eindruck verstärken. Nicht jede Nachricht ist auch eine wert. Wie war das noch mal, was George Orwell über Journalismus gesagt haben soll.

“Journalism is printing what someone else does not want printed: everything else is public relations.”
– George Orwell

Public Relations? Propaganda wäre wohl ein anderes, schickes Wort dafür.

Was bleibt? Es gibt (Rollen-)Spiele, die etwas mehr als einen +5 Holy Avenger bieten.

Have fun playing and learning. Making Punk Disco your Gaming Table a Threat again!

Das wäre doch mal was.

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Fragged Empire, Tabletop RPG via Kickstarter

Fragged Empire: Nephilim (Copyright/Image: Wade Dyer)

Fragged Empire: Nephilim (Copyright/Image: Wade Dyer)

Fragged Empire, Tabletop RPG. Wade Dyer hat den Kickstarter für sein endzeitliches Science Fiction-Rollenspiel gelauncht. Bis zum 2. August läuft die Crowdfunding-Finanzierung.

Modiphius Entertainment (Achtung! Cthulhu, Mutant Chronicles RPG) unterstützt die bereits beinahe finanzierte Idee des Austrailiers.

„Fragged Empire is a tabletop RPG setting & rules, set in a far future ‚post, post-apocalyptic‘ setting. Your people have survived 100 years of brutal tribalism & savagery & are just now emerging back into space.

 

Set in the style of Ridley Scott’s 1979 film Alien, television series Firefly, Farscape & Blake 7 & computer-based role-playing games Mass Effect & Star Wars Knights of the Old Republic.

 

To learn more: explore the Fragged Empire Website, download the Character Sheets & check out our YouTube channel, which includes Rules videos.

 

Prices are in Australian Dollars (AUD): if paying in USD, remember your figure is likely to be lower on account of a favorable exchange rate in comparison to AUD.

 

Final product: You’ll receive a high-quality, massive, 360+ page Tabletop RPG Core Rules book with everything you will need for players & game-masters (GM). The book will also include loads of art, short stories & more from the game universe.

 

Our initial goal is to print a full colour, softcover book. Our very first stretch goals will be to improve the digital print process to ‘offset’ & then upgrade all books to hardcover.

 

Setting primary themes: Cultural tension, biological technology & exploration.

 

Rules primary focus: Non setting specific rules (though it comes with a setting), 3d6 skill rolls, nonlinear character progression, long sandbox games & tactical miniature based combat.“
Fragged Empire, Tabletop RPG Kickstarter description

Klingt vielversprechend und „schlimmer“ als Monte Cooks Hochglanzblender Numenera  kann es kaum werden. Der Macher ist zeimlich nett und der grundsätzliche Ansatz weiß zu gefallen, dementsprechend wird Fragged Empire hier unterstützt. Das könnte mal wieder ein größerer Rollenspielkickstarter werden …

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THE DREAMLANDS via Indiegogo: New Trailer!

THE DREAMLANDS – H.P. Lovecrafts Dream Cycle. Neue Indiegogo-Crowdfunding-Kampagne, neues Glück. Huan Vu versucht es noch einmal, sein auf Geschichten von H.P. Lovecraft basierendes Traumlande-Filmprojekt zu verwirklichen.  Hierzu liefert er jetzt neue hör- und sichtbare Argumente in Form eines sehenswerten Trailers.

„A Dark fantasy film by Huan Vu. The first ever film adaptation of H.P. Lovecraft’s Dream Cycle.“

THE DREAMLANDS – H.P. Lovecrafts Dream Cycle Indiegogo description (23. June 2014)

Was würde wohl H. P. Lovecraft über das Projekt sagen?

Kann ich natürlich nicht beantworten. Die Farbe (Trailer) – Huan Vus schwarz-weiße Filmadaption von Lovecrafts The Colour Out Of Space gefiel mir schon mal recht gut. Keine Ahnung, warum ich bislang zögerte. Manchmal braucht es eben mehr als einen Anstoß. Jetzt jedenfalls unterstütze ich seinen Versuch THE DREAMLANDS wahr werden zu lassen.

Das wäre doch mal was, wenn in Deutschland etwas gelingt, womit sich das mittlerweile leider viel zu oft arg abgehalfterte, aber zapplig-kunterbunte Remake-N-Reboot-Hollywood wirklich schwertut.

Meinereiner drückt die Daumen! Bitte mitmachen oder zumindest weitersagen … Time to hit the road to THE DREAMLANDS

Via: @seelenworte

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Persönlicher Rollenspiel-Blogroll Juni 2014

Der eigene Geschmack ändert sich und die verfügbare Freizeit nimmt eher ab als zu. Raus aus meinem Rollenspiel-Blogroll sind unter anderem die Analogkonsole und ironiebefreite, „pseudo-objektive“ Besser-Rollenspielblogs, die a) allgemeingültig wissen, was richtiges Rollenspiel ist und b) abweichende Positionen nicht tolerieren oder gar ins Lächerliche ziehen. Zeitgenoss(inn)en mit apodiktischen Weltanschauungen meide ich ja auch im wirklichen Leben.

Argumentations- bzw. Meinungsstärke und hochmütige Intoleranz sind zumindest aus meiner Perspektive nicht das Gleiche, aber nun gut, lassen wir das Thema an dieser Stelle ruhen.

Die folgende Auswahl – mein weder sortierter noch priorisierter Rollenspiel-Blogroll umfasst im Juni 2014:

  • Tentakelspiele
    Ein Durchblätterer, der auch abseits von Das Schwarze Auge (DSA) und Savage Worlds etwas Nachvollziehbares zu sagen hat. Gerade liegt sein Schwerpunkt auf Spielberichten rund um eine Berge des Wahnsinns-Kampagne (Call of Cthulhu). Augenscheinlich nutzt seine Runde jedoch die Trail of Cthulhu-Regeln von Pelgrane Press. Schick.
  • Die DORP
    Zumindest im Internet schon ziemlich lange dabei. Unfassbar, aber traditionelle Rollenspiele sind älter als das Datenmeer. In meiner Wahrnehmung ein absolut empfehlenswerter Podcast von Branchen-Insidern, die ihre Verbindungen und Quellen offenlegen. Sehr sympathisch und in aller Regel qualitativ ganz weit vorne. Jeden zweiten Sonntag ersetzt der Dorpcast mein Frühstücksradio. Hörenswert.
  • Mad-Kyndalanth
    Ja, ein Old School Renaissance (OSR)-Blog. OSR ist wieder so ein vollkommen überflüssiges und überbewertetes Label. Ein Rollenspiel bedient gewisse Anforderungen, oder eben nicht und D&D mit Hausregeln gibt es schon zu genüge.
    Aber der vom Blogautor vertretene Ansatz „Skript zu Improvisation in ein(em) 20/80 Verhältnis“ macht nach meinen eigenen Spielerfahrungen sehr viel Sinn. Auswendiglernen oder nach vorgeschriebenen Abenteuerskripten spielen, halte ich, mit Verlaub, für ziemlich unflexiblen und wenig realistischen Schmarrn. Es kommt zumeist ohnehin anders, wenn die Spieler/innen ihren Job „gut“ machen.
    Ferner wird dort hin und wieder Material für das Rollenspiel Basic Fantasy angeboten. Dieser Genrevertreter taucht in letzter Zeit immer wieder über das bemerkenswert aufgeräumte Schwestersystem Covert Ops (beide DwD Studios) auf meinem Radar auf. Horizonterweiternd.
     
    UPDATE 22. Juni 2014 – 16.00 Uhr: Verflixt. BareBones Fantasy (DwD Studios) ist nicht natürlich nicht das gleiche wie Basic Fantasy. In der Nachbarschaft geht es natürlich um Basic Fantasy, einen Retroklon von Chris Gonnerman. Sorry, eine Verwechselung meinerseits – falsche Verknüpfung gezogen. Dennoch stolpere ich momentan ständig über BareBones Fantasy. Ich sollte die Finger von der OSR lassen – sieht für mich ohnehin beinahe alles gleich aus. Danke für den Hinweis, lars_alexander. Jetzt merke ich es mir – hoffentlich.
  • Tagschatten
    Für mich – das – wohl überlegte und kritische Rollenspielblog, wenngleich ich persönlich allzu oft zu vollkommen anderen Schlüssen komme. Überdies immer wieder wunderbar bissige Kommentare über Kultur und Gesellschaft. Prima Denk- und Diskussionsfutter.
  • Arkanil
    Ein nicht mehr nur DSA-Blog. Sehr „mainstreamig“ – der Schwerpunkt liegt dort entsprechend auf Das Schwarze Auge, Splittermond, Star Wars usw.
    Gemeinhin nicht so meine Baustellen, dennoch immer wieder sehr spannend zu sehen, was eingefleischte Mainstream-Fans umtreibt.
    Leider zurzeit nicht sehr aktiv, aber auf jeden Fall einen Blick in „die hiesige Rollenspielmitte“ wert.

Darüber hinaus verirrt sich immer wieder Craulabesch (Tunnels & Trolls!), RPGnosis, Alex Schroeder (klasse Tipps – ich sage nur yUML.) und der Metagamer (CoC, überzeugter FATE-Anhänger usw.) in meine Browserfenster.

Diese persönliche Blogroll-Liste unterliegt ständiger Veränderung, es handelt sich dementsprechend um einen tagesaktuellen Schnappschuss.

Interessanterweise verfolge ich keine englischsprachigen Blogs regelmäßig. Irgendwie bin ich dort noch nicht über das Richtige gestolpert. Über vielversprechende Anregungen freue ich mich natürlich. Vorab vielen Dank.