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„Tabletop Roleplaying“ bald mit „Iron Kingdoms“ & „Malifaux“ unter Volldampf

Early Steampunk: "Maison tournante aérienne"

Early Steampunk: „Maison tournante aérienne“

„Iron Kingdoms“ von Privateer Press und „Malifaux“ von Wyrd Miniatures sind eigentlich fest in der Tabletop- bzw. Miniaturenspielszene verankert. Besonders das kommende Rollenspiel „Iron Kingdoms“ basiert auf den bekannten Miniaturen-Tabletops „Warmachine“ und bedingt auch „Hordes“ vom gleichen Hersteller. Vermutlich stehen diese beide Produktreihen mehr oder minder in direkter Konkurrenz mit den Warhammer-Produkten von Games Workshop. „Warmachine“ und „Hordes“ sind mit anderen Worten sehr erfolgreiche und untereinander kompatible Minaturenkriegsspiele.

Der ursprüngliche Skirmish- bzw. Scharmützel-Charakter, also wenige Einheiten bekämpfen wenige Feindeinheiten, geht immer mehr verloren. Der Verlag richtet aus ökonomischen Gründen die Spielkonzepte vorrangig auf Konflikte zwischen größeren Armeen aus. Privateer Press veröffentlicht dazu nun mit „Iron Kingdoms“ ein entsprechend neues Rollenspiel, welches nicht mehr wie früher auf D20 (OGL, also „Dungeons & Dragons“) basiert, sondern spieltechnisch offensichtlich von den eigenen Miniaturenspielen (6-seitige Würfel, Schadenspirale) beeinflusst wurde und den Verkauf der Miniaturen weiter ankurbeln soll. Besucher der diesjährigen Gen Con (der wichtigsten ernst zu nehmenden Rollenspielveranstaltung der Welt. Nein, es ist nicht die RPC, denn veröffentlichungspolitisch ist diese „Messe“ eher unbedeutend.) konnten einige Erstexemplare erstehen und auf dem Blog „Stargazer’s World“ gibt es bereits eine differenzierte Vorabbesprechung zu den Grundregeln des „Dampf-Fantasy-Rollenspiels“.

Im Wesentlichen handelt es sich um eine klassische Fantasywelt, die eine dampfindustrieelle Revolution erfuhr. Elfen treffen auf Dampf-Golems („Roboter“), die von Zauberern beherrscht werden. Überdies gibt es Schusswaffen (also Pistolen und Gewehre).
Sofern der Produktionsstandard der Tabletop-Bücher gehalten wird, wovon nach den ersten Vorschauen auszugehen ist, gehört das Spiel zumindest produktions- und präsentationstechnisch in die Rollenspieloberliga. Auf der Downloadseite steht unter anderem bereits ein respektables Mini-Rollenspielbestiarium als Bonus bereit. Die „Iron Kingdoms Core Rules“ werden in den nächsten Wochen auch bei uns erhältlich sein. Eine deutsche Übersetzung durch den deutschen Lizenznehmer Ulisses Spiele erscheint naheliegend.

„Malifaux“ ist höchstwahrscheinlich nicht ganz so bekannt, aber auf dem „Puppenschubser“-Markt zumindest etabliert. Ihr Rollenspiel befindet sich noch in der Entwicklung. Der genaue Status ist gegenwärtig unklar, aber im Forum wird bereits intensiv darüber diskutiert, was sich die Fans von der angekündigten Kickstarter-Kampagne zu einem „Malifaux“ -Rollenspiel alles wünschen. Das originäre „Malifaux“ vereint Grusel-, Horror-, Western- und Steampunk-Elemente für Skirmish-Auseinandersetzungen. Interessanterweise verwendet das Tabletop keine Würfel, sondern Karten für die Erfolgsbestimmung.

Quellen:
„Iron Kingdoms“-Produkthomepage
Vorabbesprechung „Review: Iron Kingdoms Core Rules“
„Malifaux“-Produkthomepage
„Malifaux“-Forumbeitrag: „The Coming Malifaux RPG Kickstarter“

Bildnachweis: Public Domain (gemeinfrei) via Wikimedia Commons

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„13th Age“: Die Erweiterung „13 True Ways“ via Kickstarter finanziert

“13 True Ways“: Gratulation! Die Finanzierung für die erste Erweiterung zum Rollenspiel “13th Age” steht offenbar mit der Hilfe von Kickstarter. Das Spiel, welches Indie-Aspekte und „vereinfachtes“ klassisches Dungeon-Crawling im Stile vom „Dungeons & Dragons“ und damit auch „Pathfinder“ vereint, wird zusätzlich um die „Necromancer“-Klasse erweitert, wenn das Ziel von 37,500 $ vor dem Ende der Kampagne erreicht wird.

"13 True Ways": Some spellcasting ...

„13 True Ways“: Some spellcasting …

PS: Das kleine Preisausschreiben “13th Age” – verschenke eine Alternative zu “D&D Next” oder “Pathfinder” läuft noch bis zum Ende der Kickstarter-Kampagne von “13 True Ways“. Mitmachen oder noch besser unterstützen …

Quellen:
“13 True Ways: 13th Age expansion book”-Kickstarter
“13th Age”-Produktseite bei Pelgrane Press
“13th Age” – verschenke eine Alternative zu “D&D Next” oder “Pathfinder” (kleiner Wettbewerb auf obskures.de)

Bildnachweis: Freigabe durch den Autor am 22.08.2012 via Email

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„The Coriolis Defect RPG“: Zeitmanipulationen via Kickstarter

„The Coriolis Defect RPG“: Jay Little („Warhammer Fantasy Roleplay 3rd Edition“ u. a.) bietet via Kickstarter sein neues modernes Zeitreise/-Manipulations-Rollenspiel an.

"The Corrilis Defect RPG"-Banner

„The Corrilis Defect RPG“-Banner

The main setting presented in the rulebook is contemporary, modern day with a slight sci-fi twist. Life with a light layer of the Twilight Zone applied. Only a few powerful, select people even know about the Coriolis Defect, and people with the anomaly are highly prized — or pursued — for research and more. It is a setting of intrigue, conspiracy, and uncertainty.

The characters can „rewind“ time, allowing them to approach situations in numerous ways.

The characters begin their story as small time grifters and thieves. But as they learn the extent of their new powers, they develop a thriving criminal enterprise — until their actions draw the attention of a government agency aware of the defect.
– excerpts of the „The Coriolis Defect RPG“ product description

Der Ersteindruck verwirrt ein wenig. Die Idee klingt gleichzeitig überaus spannend und abgefahren. Insbesondere für den Spielleiter könnte die Angelegenheit herausfordernd werden, weil im Spiel erfahrungsgemäß Zeitmanipulationen mitunter logistisch und logisch schwer zu handhaben sind. Auf der eigenen Webseite zum Produkt, „The Coriolis Defect RPG“, stellt der Autor sein Spiel genauer vor.
In jedem Fall handelt es sich um eine kreative Idee, wenngleich Assoziationen zu den Rollenspielen „Mutant City Blues“, „Mage: The Awakening“, „Unknown Armies“ oder den Fernsehserien „Heroes“ und „The Lost Room“ geweckt werden.

Quellen:
„The Coriolis Defect RPG“-Kickstarter
„The Coriolis Defect RPG“-Homepage

Bildnachweis: Angefragt beim Autor am 11.09.2012

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„Dungeons & Dragons: A Documentary“ via Kickstarter

„Dungeons & Dragons: A Documentary“ von Iconoscope Films/Westpaw Films steht kurz vor Ende der Kickstarter-Kampagne.
Das Ziel von 150.000 $ wurde bislang noch nicht erreicht. Nach langer Überlegung und angeregt durch das sehr geschätzte Blog „Stargazers World“ (engl.) wird nun auch an dieser Stelle der Unterstützungsappell weiter gereicht. Für 15$ bekommen Unterstützer einen Download der Dokumentation (in HD). Selbstverständlich gibt es noch weitere Optionen.

Die gezeigten Auszüge machen einen sehr professionellen Eindruck. Da es sich bei „Dungeons & Dragons“ um die Mutter aller modernen Rollenspiele handelt, sollte diese Dokumentation über den Fanzirkel des Spiels hinaus interessant sein. Persönlich ist mir unklar, warum dieses interessante Projekt nicht von Wizards of th Coast/Hasbro entsprechend unterstützt wird. Eine „bessere“ Werbung für Ihre Produktlinie gibt es wohl kaum, stattdessen schreibt Lisa Stevens, Paizo und damit das Konkurrenzprodukt „Pathfinder“, einen Emailappell zur Unterstützung des Projekts. Verdrehte Welt.

Quellen:
„Dungeons & Dragons: A Documentary“-Kickstarter
„Stargazers World“-Beitrag zur Dokumentation

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„World of Darkness“: „Werewolf: The Apocalypse 20th Anniversary Edition“ und der liebe Schwarm

Werwolf (Lucas Cranach)

Werwolf (Lucas Cranach)

Die originale alte „World of Darkness“ (oWOD – auch „Classic World of Darkness“) wurde von White Wolf mit dem Versprechen auf den Lippen, dass dies das endgültige Ende sei, zu Grabe getragen. Bereits damals war Zweifel angebracht.
Die viel zu schnell nachgeschobene neue „World of Darkness“ (nWOD) zündete irgendwie nicht so recht, wenngleich einige Ansätze (z.B. einheitliches Grundspielsystem, kein eindeutiger Schöpfungsmythos für Vampire) und das schicke Buchdesign eine notwendige Frischzellenkur in Sachen „Storytelling Games“ mit sich brachten.

Offenbar wurde mittlerweile die klassische Rollenspielsparte von White Wolf ausgelagert, The Onyx Path Publishing veröffentlicht jetzt die „World of Darkness“ (nWOD, oWOD) und Exalted. Die Jubiläumsausgabe von „Vampire: The Masquerade 20th Anniversary Edition“ war eine große, angenehme Überraschung, die über Crowdfunding bzw. Kickstarter unters Volk gebracht wurde. Eine überzeugende und empfehlenswerte Liebhaberausgabe. Mir persönlich gefällt sie wesentlich besser als beispielsweise die Luxusausgaben von Fantasy Flight Games.

Der Veröffentlichungsplan (Schedule) von The Onyx Path macht ambitionierte Pläne deutlich. Offenbar wird gerade kräftig die Neuauflage von „Werewolf: The Apocalypse 20th Anniversary Edition“ vorbereitet, die vermutlich wieder über Kickstarter und dem hilfsbereiten Crowdfunding-Schwarm in einer Luxusausgabe erscheinen wird. Im Oktober 2012 soll der Zorn der Werwölfe über den Schwarm kommen. Mal sehen …

Quellen:
The Onyx Path Publishing
Veröffentlichungsplan (Schedule) von The Onyx Path Publishing
„Werewolf: The Apocalypse 20th Anniversary Edition“-Produkthomepage (Open Development)

Bildnacheis: Public Domain (gemeinfrei) via Wikimedia Commons

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Neues cineastisches Fantasy-Machwerk naht: „Hansel & Gretel: Witch Hunter“

"Hänsel und Gretel" (Illustration by H.J. Ford, Wikimedia Commons)

„Hänsel und Gretel“ (Illustration by H.J. Ford, Wikimedia Commons)

„Hansel & Gretel: Witch Hunter“ folgt nun flinken Fußes auf „Snow White and the Huntsman“.
Der aktuelle Trailer zum bald anlaufenden Film (Anfang 2013) erinnert stark an eine „Matrix“-Action-Kolportage und zuletzt genannte verstörend langweilige „Märchen“-Geschmacklosigkeit aus Hollywood. Die Grimms mögen ihrer „armen Seelen“ gnädig sein. Aber „Van Helsing“ hat vermutlich auch seine Fans gefunden.

Ein „gutes“ Buch oder „Die Zeit der Wölfe“, „Die Braut des Prinzen“, „The Brothers Grimms“ oder „Pakt der Wölfe“ rauben vermutlich weniger wertvolle Lebenszeit, selbst wenn wiederholt Aufmerksamkeit darauf verwendet wird. Die wirklich „Kreativen“ Hollywoods haben wohl Freigang, denn diese Verunstaltungen nehmen augenscheinlich kein Ende. (dennoch Danke für den Hinweis an Thomas H.)

… elder Bilbo — in his quest to reclaim the lost Dwarf Kingdom of Erebor from the dragon Smaug …

Galadriel, Legolas, Saruman and Frodo do not appear in Tolkien’s story in The Hobbit!
Is this the same ‘Hobbit’ that Tolkien wrote? von Tim Chesterton

Was geht denn da vor sich? Auch als Nicht-Tolkienanhänger wird einem bei diversen Ankündigungen und Filmbildern ganz flau. „Der Hobbit“ wird nunmehr eine Film-Trilogie und mit Sicherheit ein Bombenerfolg. Herr Jackson sollte dennoch besser bei „Heavenly Creatures“ bleiben, wie ein Schuster bei seinen Leisten.

Quellen:
„Hansel & Gretel: Witch Hunter“-Homepage des Films

Is this the same ‘Hobbit’ that Tolkien wrote?-Blogkommentar von Tim Chesterton

Bildnacheis: Public Domain via Wikimedia Commons

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„Quantum RPG“: Öffentliche Beta eines neuen Science Fantasy-Spiels

"Quantum RPG": Rassen (Automaton, Human, Azi, Mutant)

„Quantum RPG“: Rassen (Automaton, Human, Azi, Mutant)

"Quantum RPG": BETA-Cover

„Quantum RPG“: BETA-Cover

Infinitexstudio bzw. der Autor Joshua Frost veröffentlichten gerade eine Testversion oder auch Beta des Science Fantasy-Rollenspiels „Quantum“. Nach einer einfachen Registrierung kann der Download (~53,5MB, 129 Seiten) gestartet werden. Der Herausgeber bittet um Feedback.

Quellen:
„Quantum RPG“: BETA-Download via Infinitexstudio

Bildnachweis: Freigabe durch den Autor am 07.11.2011 via Email

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Fantasy Filmfest 2012: Killing in the name of (part 2)

Nach dem ersten Teil dieser kleinen Reihe folgt jetzt der zweite Streich mit:

„Storage 24“ (2012, Großbritannien)
Eine Militärmaschine stürzt mitten über London ab. Dieser Flieger transportierte allerdings eine heikle Fracht.
Diese „landet“ unbeabsichtigt im Storage 24, einer Lagerhalle mit Mietraum für verschiedene Kunden. Einige befinden sich zur Zeit des Unglücks bedauerlicherweise Vorort. Sie werden unterstützt von einem gelangweilten Aufpasser und einem zuversichtlichen Techniker, der die Alarm- und Schließanlage wieder in Ordnung bringen soll. Nach dem Unglück spielt genretypisch die Technik verrückt und niemand kommt mehr so einfach raus oder rein … Sehr bald beginnt tödliche Reigen mit Stilmitteln aus den Filmen „Alien“ und „Das Ding (aus einer anderen Welt)“. Die Beziehungsprobleme der eingeschlossenen Kunden untereinander erleichtern das Überleben nicht gerade.
Irgendwann beginnt man sich als Zuschauer zu fragen, warum so wenig Unterstützung von außen kommt. Keine Sorge, dieses Detail wird schließlich auch geklärt. Die Stimmung und die Tricks bleiben die ganze Zeit hinter den bekannten Ideengebern zurück, aber die zwischenmenschlichen Eskapaden und kleinen Schreckmomente unterhalten auf voller Länge.
Die Isolationsidee mitten in der Großstadt ist recht charmant umgesetzt. Sie kann für das eine oder andere Szenario (z.B. für „Shadowrun“, „Cyberpunk“, „Traveller“, „Cthulhutech“, „Vampire“) leicht übernommen und adaptiert werden. Beware of the dog. Wau …

„God Bless America“ (2011, USA)
Moralischer amerikanischer Ballerfilm mit frustrierten Aussteigern, die mit der Respektlosigkeit, dem Konsumzwang und dem um sich greifenden gesellschaftlichen Zynismus nicht mehr zurechtkommen (wollen). Sie metzeln sich durch verdummende („Tea Party“-)Hassprediger, hysterische Reality Soap Stars, alberne Störenfriede, anmaßende Reaktionäre und ebenso talentlose wie degenerierte Casting-Stars. Alles unterlegt mit einem liebevollen Soundtrack. „Falling down“ meets „Kick Ass“?
Was soll man dazu sagen? Die hoffentlich noch überzogene sozial-kulturelle Perspektive scheint nicht so weit von unserer Gegenwart entfernt. Die ängstigende Verblödungskiste funktioniert scheinbar vielerorts in ähnlicher Form. Wer möchte nicht manchmal seinen Fernseher aus dem Fenster werfen, weil das Ding scheinbar jede graue Zelle verklebt oder abtötet. In diesem Sinne verwirklichen die beiden Protagonisten einen Traum. Auf der anderen Seite können ihre Mittel und ihre eigene Mitgefühllosigkeit bigott wirken. Dennoch, wer möchte nicht ab und an … SMASH TV! Sehenswert!

Quellen:
Fantasy Filmfest-Homepage

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„13th Age“ – verschenke eine Alternative zu „D&D Next“ oder „Pathfinder“

"13 True Ways"

„13 True Ways“

“13th Age” und “13 True Ways“ können via Pelgrane Press oder Kickstarter vorbestellt werden.
Diese Inkarnation des ältesten Rollenspiels weckt wieder die Lust auf alte und bekannte Fantasy-Stereotypen, weil die Wurzeln unverkennbar blieben, aber dennoch wesentliche kreative Unterschiede in den überschaubaren Mechanismen und insbesondere der fantasievollen Spielwelt erkennbar sind.

In Absprache mit dem Verlag verschenke ich nun meine zweite Kopie der aktuellen Vorabausgabe von “13th Age” (also die über Kiickstarter verteilte PDF-Version der “13th Age Escalation Edition”). Aufgrund meiner Vorbestellung und einer Kickstarter-Aktion bekam ich zwei Ausgaben.

Interessierte bloggen auf ihrer Seite bzw. schreiben einen Kommentar zu diesem Artikel oder mailen mir (z.B. über das Kontaktformular), damit ich weiß, wer die spielbare Vorschau bekommen will.
Ich fände es besonders überzeugend, wenn der Wunsch begründet würde.
Also bitte ein paar Zeilen: Warum bzw. was interessiert mich an “13th Age”.
Die Aktion endet parallel mit der Kickstarter-Kampagne zu “13 True Ways“ am 22.09.2012.
Danach überlege ich mir, wer das Spiel bekommt.
Der oder die „Gewinner/-in“ bekommt dann meinen Link gemailt. Also bitte die richtige Mailadresse angeben. Diese wird ausschließlich für die Aktion verwendet.

Vielen Dank an das Team von “13th Age”.

Quellen:
“13 True Ways: 13th Age expansion book”-Kickstarter
“13th Age”-Produktseite bei Pelgrane Press

Bildnachweis: Freigabe durch den Autor am 22.08.2012 via Email

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Fantasy Filmfest 2012: Killing in the name of (part 1)

Nach 8 dunklen Tagen in Kinosälen und anderen Welten kehrt der gemeine Alltag wieder zurück.
Wenngleich der Genre-Titel „Fantasy Filmfest“ von Jahr zu Jahr immer mehr in die Irre zu führen scheint, weil „echte“ Fantasyfilme abseits einiger asiatischer Kleinode auch im diesjährigen Programm kaum auszumachen sind. Stattdessen gibt es ein fulminantes Stelldichein aus internationalen Horror-, Splatter-, Thriller- und Actionstreifen garniert mit ein paar vereinzelten Science Fiction-Akzenten.
Nichtsdestoweniger bleibt dieser zugegebenermaßen recht eigenwillige Schmelztiegel abseitiger Ideen und Bilder etwas Besonderes in unserer bedauerlicherweise sowohl homogenisierten als auch verarmenden TV- und Kinolandschaft, selbst wenn dort einige „Auswüchse“ persönlich kaum nachvollziehbar erscheinen. Wie jedes Jahr gilt das Motto – keine Psycho-Serienkiller- oder Splatter-Werke.

„A Chinese Ghost Story“ (2011, Hong Kong/China)
Seit 1987 treiben nun immer wieder taoistische Geisterjäger und einige naive Laien attraktive Dämonendamen aus. Die Neuauflage bleibt seiner Vorlage euphemistisch ausgedrückt treu.
Ein umherziehender Beamter (im Programm als „Landstreicher“ bezeichnet(?)) wird begleitet von einigen gedungenen Halsabschneidern in die Schwarzen Berge geschickt, um Wasser für ein Dorf zu suchen. Dort trifft er die Liebe seines Lebens und seine Begleiter der Tod. Die Dame seines Herzens entpuppt sich alsbald als vernaschte tödliche Dämonin, die ihrerseits einem blutdürstigen Baumdämon dient. Die aufkeimende zarte, aber unmögliche Liebe zwischen Mensch und Dämon wird überdies immer wieder von zwei unangenehmen Exorzisten jäh gestört.
Dieses illustre innerliche und äußerliche Konfliktfeld wird durch viel Hong Kong-Fuchtelei, Zauberei und Drama aufgelöst.
Eine Neuauflage ist sicherlich nicht unbedingt notwendig, doch die Bilder und die teilweise furiosen Action- und aktuellen Tricksequenzen bringen immer wieder ein wohlwollendes Lächeln auf die Lippen.
Liebhaber der Serie und von Rollenspielen wie „Qin: The Warring States“ oder „Legend of the 5 Rings“ oder „Legends of the Wulin“ können ein Blick riskieren.

„The Awakening“ (2011, Großbritannien)
Großbritannien 1921 – wenige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg. Eine wissenschaftlich denkende Buchautorin durchschaut und entlarvt detektivisch obskure Medien und Scharlatane. Eines Tages soll die aufgeklärte und gebildete Dame dem Spuk in einem aufgeschreckten Knabeninternat beenden. Die Geistergeschichte nimmt allerdings einen (un-)erwarteten Verlauf für die Protagonistin und die Zuschauer. Gruseln statt Splatter!
Klassisch mit Klasse umgesetzte atmosphärische Variante von „The Sixth Sense“ oder „The Others“ mit einigen kleinen überzeugenden Wendungen und Darstellern. Bitte mehr davon …
Die Exposition aus „Miss Marble“, „Sherlock Holmes“ und „X-Files“ angesiedelt zwischen den beiden Weltkriegen wäre sicherlich eine feine Grundlage für eine Fernsehserie. „Call of Cthulhu“ und „Trail of Cthulhu“-Anhänger finden vermutlich das eine oder andere an dem reizvollen Streifen.

„The Baytown Outlaws“ (2012, USA, Weltpremiere)
Ein Film, der mit einem Song von Clutch beginnt, kann nicht schlecht sein, oder? Drei blutsverwandte Rock N Roll-Outlaws entführen einen besonderen Jungen. Der fürsorgliche Ziehvater hat selbstverständlich etwas dagegen und schickt dem Desperado-Redneck-Trio einige vermeintlich tödliche Themenpark-Killerteams hinterher. Es gibt „sexy“ Bikerbräute mit großen Wummen, es folgen farbige Asphaltpiraten mit noch mehr Wummen und skalpierende Biker-Indianer mit Pfeil und Bogen, Messern und natürlich Wummen. Einige besonders smarte Cops und Ganoven stolpern ebenfalls durch die Geschichte.
Ein unterhaltsamer Abschlussballerfilm, der das eigene Weltbild sicherlich nicht aus den Fugen bringt, aber irgendwie charmant den Trash-Nerv treffen kann und mit einem coolen Soundtrack aufwartet. Es wird endlich Zeit, daß jemand das Comic „White Trash“ verfilmt, jawohl! Vamos!

Das war der letzte Vorstellungstag aus dem Kino „Metropol“ in Stuttgart.

Gerade Rollenspieler mit offenen Augen finden auf dem Filmfest immer wieder Ideen, Twists oder sonstige Anregungen für ihre Spielrunden. Absolut empfehlenswerte Veranstaltung für kauzige Liebhaber. Es wäre dennoch begrüßenswert, wenn das Fantasy Filmfest wieder etwas mehr seinem Namen gerecht würde.

Quellen:
Fantasy Filmfest-Homepage