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Twilight Struggle: Wow, What a Superb Game!

GMT. Ich wiederhole es einfach noch einmal: Twilight Struggle: Wow, what a superb game!
Eigentlich wollte ich am Samstag Frostgrave spielen. Dazu kam es nicht. Ein Freund schlug stattdessen eine weitere Runde Twilight Struggle vor.

Lange überreden musste er mich nicht. Die Regeln von Frostgrave sind ziemlich broken. Diese These unterstützen selbst einige Fans.

Twilight Struggle (Image: obskures.de)

Twilight Struggle (Image: obskures.de)

Auch im Nachhinein denke ich, alles richtig gemacht. Es folgten ungefähr 5 überaus spannende und unterhaltsame Stunden im Kalten Krieg, eine Achterbahnfahrt der erfolgreichen und gescheiterten Pläne. Das kartengetriebene Spiel von Ananda Gupta und Jason Matthews simuliert den Kalten Krieg zwischen Amerika und Russland von 1945-1989 hervorragend und auch noch lehrreich.

Die Regeln haben nur rund 11 Seiten und sind nicht sonderlich kompliziert, aber durch die Karten und die Handlungsoptionen wird es schnell sehr komplex. Erfahrenere Spieler benötigen für eine Partie vermutlich eher 2-3 Stunden.

Das Faszinierende an Twilight Struggle ist meiner Meinung nach, das ständige Abwägen, welches der vielen kleineren (und größeren) Übel wähle ich als nächstes. Richtig derbe wird es, wenn man „gezwungen“ wird, Züge zum Vorteil des anderen zu machen, damit der eigene Plan aufgeht – vielleicht. Ja, es wird gewürfelt und die Karten kommen zufällig, aber als Glücksspiel betrachte ich das Spiel nicht, sondern eher als „choose the lesser of two many evils“. Wann würfele ich und wie kann ich den Wurf zu meinen Gunsten beeinflussen. Welche anderen Optionen stehen mir offen?

Ich weiß nun, warum Twilligt Struggle viele Jahre auf Boardgame Geek auf Platz 1 war. Normalerweise gebe ich nicht viel auf solche Rankings, aber in diesem Fall bin ich sehr beeindruckt.

Wer ein richtig spannendes und faszinierendes Zwei-Personenstrategiespiel sucht und nicht vor Komplexität zurückschreckt, dem sei Twilight Struggle ans Herz gelegt. Nebenbei gibt es noch eine kleine Lektion in Geschichte. Gelegenheitsspieler sollten es vorher testen, aber wie gesagt: Twilight Struggle: Wow, what a superb game!

Auf der Herstellerseite von GMT und im Internet gibt es einige Reviews und Strategiehilfen. Ich muss die Analysen nicht wiederholen.

Zur Verortung: Seit einigen Jahren mache ich – in der Regel – einen großen Bogen um Spiele von Fantasy Flight Games. Ihr arg offensichtliches Design-Paradigma ist nichts für mich. X-Wing, Star Wars Armada und all ihre Sammelkartenspiele (Living Card Games, LCG) gehen in eine ähnliche Richtung. Schmucke Aufmachung und Verpackung, ausreichende Spieltiefe, aber nicht zu viel, denn die Leute sollen brav und idealerweise regelmäßig Erweiterungen kaufen, um up to date zu bleiben und mithalten zu können. Sorry, aber weder Magic: The Gathering noch die Games Workshop-Tabletopspiele funktionieren für mich. Hier ist es nicht anders. Ausnahmen bestätigen die Regel (Eldritch Horror), aber grundsätzlich erwarte ich etwas mehr Schmiss von Brett-/Kartenspielen, ohne dass ich alle paar Wochen nachrüsten „muss“.

Es gibt zwar ein paar Erweiterungen, aber wir spielen Twilight Struggle ganz ohne Zusatzgedöns. Der Reiz liegt für mich gerade in der „Abgeschlossenheit“ des Spiels. Auf die über Kickstarter finanzierte Videospielumsetzung bin ich sehr gespannt.

Die deutsche Ausgabe von Twilight Struggle heißt Gleichgewicht des Schreckens: Kalter Krieg 1945-1989 und erschien über Udo Grebe Gamedesign. Zu dieser Ausgabe kann ich nichts sagen.

Die Konfliktsimulation Twilight Struggle kommt hoffentlich bald wieder auf unseren Spieltisch. Starkes Stück! Ich will jedenfalls mehr.

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