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Dungeons & Dragons: Open Gaming License Reloaded

Wizards of the Coast. Mike Mearls blickte zuletzt in seiner bekannten Online-Kolumne Legends & Lore in seine Kristallkugel. Dieses Mal spricht er über die Zukunft eines heißen Eisens, nämlich Dungeons & Dragons und die Open Gaming License (OGL). Sein Beitrag fällt eher kurz aus, deutet an, verspricht aber eigentlich nichts.

Im Zentrum seiner Betrachtung stehen die Fans und die Qualität ihrer Schöpfungen. Interessanterweise gibt es praktisch keinerlei Aussage zum Thema Dritthersteller. Diesen Aspekt meidet er wie der Teufel das Weihwasser. Stattdessen sollen sich die Fans bis zum Dungeon Masters Guide gedulden. Für den nahenden Herbst sind weitere Ankündigungen anberaumt und Anfang 2015 geht dann voraussichtlich „ihr Programm“ an den Start.

„Moreover, it’s not enough simply to launch anything the day the DMG hits shelves. It’ll take time for everyone to absorb the rules and how they all interact. The R&D team can also share what we’ve learned while working on the game and the traps and challenges to avoid in design.

 

Therefore, we want to share the timeline we’re working with. While the details are still in flux, we can say that we plan to announce the details of our plans sometime this fall. After that announcement, we plan on launching our program in early 2015.“
Gazing into the Crystal Ball (1. June 2014)

Alle träumen von einem App-Store oder Google Play. Wizards of the Coast wären nicht die Ersten, die vermutlich über etwas ähnliches nachdenken. Auch deutsche Verlage träumen sicherlich von einem eigenen „Ökosystem“. Wie wäre es mit einem Aventurien-Store?

Eine zweite OGL, wie wir sie bislang kennen, wird es vermutlich nicht mehr geben. Die Küstenmagier wollen kein weiteres Paizo und Pathfinder. Um zu dieser Einsicht zu gelangen, muss wohl keine hellseherische Kraft bemüht werden, oder?

Die Game System License (GSL) für die 4th Edition von Dungeons & Dragons wurde vom Markt praktisch nicht angenommen – zu viele Restriktionen. Überdies kam die 2008 angekündigte Revision der Lizenz nie.

Darüber hinaus bieten sich klassische Bezahllizenzierungen an, d. h. Dritthersteller vereinbaren und kaufen entsprechende Rechte. Bei Spielkonsolen werden z. B. Development Kits angeboten, denkbar sind aber auch irgendwelche Monatslizenzen. Eifrigen Advokaten fallen sicherlich weitere Vermarktungsansätze ein.

Obwohl Mike Mearls lediglich einen sehr wagen Blick in die Zukunft gewährt, ist davon auszugehen, dass Wizards of the Coast etwas in diesem Bereich anbieten wird. Der Erfolg der 3. Edition von D&D beruht vermutlich auch auf der breiten Unterstützung durch andere Hersteller. Das bekannte Qualitätsproblem und die Marktübersättigung folgte erst später.

Wie attraktiv das Konzept von Wizards of the Coast für andere Verlage sein wird, steht auf einem ganz anderen Blatt (siehe besagte GSL).

Ich tippe auf etwas in Richtung App-Store. Sicher bin ich mir natürlich nicht. Eine wie auch immer geartete Hybrid-Lösung wäre ebenfalls vorstellbar.

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