Manchmal verliert man die Nerven. Dann wird es Zeit tief durchzuatmen. Man möge mir nachsehen, wenn ich nachfolgend ein wenig ausfallend werde. Dennoch schlage ich vor, sich nachfolgendes Zitat auf der Zunge zergehen lassen:
„Televangelist and media mogul Pat Robertson has criticized Dungeons & Dragons for having “destroyed people’s lives” on The 700 Club last week. He was responding to a question: “Is it safe for a Christian to enjoy video games that have magic in them if the person playing the games is not practicing the magic?”
Robertson’s response, in total was:
“The idea is not how close can I get to danger but how far away can I stay from it. “I don’t know what game you’re talking about. I know there’s one called Dungeons and Dragons that literally destroyed people’s lives. They got into this thing and it was like demonic.
“I don’t know what game you’re talking about it. If it’s based on magic, or the occult, stay away from it. There are other games you can play. But don’t get into that. Is it wrong, or not wrong? I just think that we should flee from evil, period.”
– Pat Robertson Takes a Swing at D&D ICv2.com (22.04.2013)
Als Deutscher bleibt man glücklicherweise von derartig widerlichen machtbesessenen christlichen Fundamentalisten zumeist verschont.
Eine kurze Recherche zeigt sehr schnell, wessen Geistes Kind dieser (Hass-) Prediger und „Sauerstoffverschwender“ Marion Gordon „Pat“ Robertson (dt.) ist. Ein kleiner Auszug:
„… Robertson vertritt u. a. die Ansicht, dass Gebete physische Wirkung (etwa gegen Naturkatastrophen) entfalten können. Er greift Linke, Homosexuelle, Muslime und Feministinnen scharf an: Feminismus bezeichnete er als sozialistische, anti-familiäre Bewegung, die Frauen dazu veranlasse, ihre Männer zu verlassen, ihre Kinder zu töten, Hexerei zu praktizieren, den Kapitalismus zu zerstören und lesbisch zu werden. Damit vertrat er ähnliche Ansichten wie Jerry Falwell. Die Terroranschläge am 11. September 2001 bezeichnete er kurz darauf als Folge von Abtreibung, Homosexualität und Gottlosigkeit in der Bevölkerung, relativierte diese Aussage später allerdings nach Protesten. Dennoch bezeichnete er den Hurrikan Katrina auch als Strafe Gottes.“
– Marion Gordon „Pat“ Robertson Wikipedia (22. April 2013)
Im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert gibt es noch immer – und zwar mitten unter uns – Zeitgenossen, wie diesen Herrn Robertson.
Warum also in die Ferne schweifen, wenn das „Böse“ liegt so nah? Im Angesicht dieses Gedankenguts verliert man, nein ich, sogar den Glauben – an die Menschenrechte.
„Artikel 1
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.
Artikel 2
Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.
Des weiteren darf kein Unterschied gemacht werden auf Grund der politischen, rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebietes, dem eine Person angehört, gleichgültig ob dieses unabhängig ist, unter Treuhandschaft steht, keine Selbstregierung besitzt oder sonst in seiner Souveränität eingeschränkt ist.
…“
– Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (Amnesty International, 22.04.2013)
Beängstigend, wie und wo dieser Mitmensch und Medienmogul (Christian Broadcasting Network (CBN), International Family Entertainment Inc. (ABC Family Channel), The 700 Club, etc.) alles seine Finger im Spiel hat.
Wie geht man mit solchen manipulativen Misanthropen um, die selbst einfachste Grundlagen des (zeitgemäßen) menschlichen Zusammenlebens offensichtlich missachten. Inhaltlich gehe ich bewusst auf dessen Thesen nicht ein, eine sachliche Argumentation wäre in meinen Augen geradezu absurd.
Ich atme tief durch und hoffe zumindest in diesem Fall: Ignorance is bliss.
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