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Ender’s Game Movie: Boycott & LGBT Fundraiser

Ender’s Game. Wir leben in einer freien Welt. Jeder darf seine Meinung angemessen in der Öffentlichkeit vertreten.

Es wirkt indes etwas unglücklich, dass der Autor Orson Scott Card nachhaltig homophob zu sein scheint, also ein Problem mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen hat und seine Denkweise nicht für sich behalten kann. Der Herr gehört laut Nerdbastards der Führung der „ultra right-wing anti-marriage equality group“, oder genauer der Führungsriege der National Organization for Marriage (NOM) an. Seine Buchvorlage aus dem Jahr 1985 gehört nichtsdestoweniger zu den Klassikern der Science Fiction-Literatur.
Das nerdige und homosexuell orientierte Blog Geeks OUT! rief entsprechend mit Skip Ender’s Game zum Boykott des Films auf. Soweit so nachvollziehbar.

„There is no such thing as bad publicity except your own obituary.“
– Brendan Behan

Jetzt beginnt das Vergnügen erst richtig. Orson Scott Card appelliert daraufhin in der Presse an die Toleranz des Publikums für seine Intoleranz. Wie bitte?

Aber es kommt noch besser: Lionsgate, dem Mutterunternehmen der Firma Summit Entertainment, die an der Filmadaption beteiligt war, wird die Angelegenheit zu heiß. Ihr „erwartetes“ Mega-Franchise geht gerade ordentlich den Bach runter, weil der Autor einer bornierten Gesellschaft angehört und zudem auch noch auf billige Weise versucht, seine Engstirnigkeit zu rechtfertigen. „Seit tolerant, unterstützt meine Unduldsamkeit und gebt mir euer Geld.“ – klingt vernünftig und nach einem Spitzenplan, oder?

Gemäß Deadline kündigt das Studio jetzt zur Premiere einen bislang unspezifizierten Fundraiser für die Lesbian, Gay, Bisexual und Trans (LGBT) Community an und argumentiert, dass die Geschichte und der Film die Vorurteile des Autors nicht transportiere, sondern eine lebenbejahende positive Botschaft. Die offensive Befangenheit des Vorlagengebers gegenüber gleichgeschlechtlichen Beziehungen sei irrelevant für ihr Produkt.

Ein Teil der Eintrittsgelder und der Merchandising Deals wandert vermutlich direkt in die Kasse des Schreiberlings.

Diese Geschichte über die Vermarktung von Ender’s Game liest sich jedenfalls spannender als das eigentliche Plot des Science Fiction-Action-Blockbusters. Ende Oktober, Anfang November kann jeder selbst entscheiden, ob sich ein Kinobesuch lohnt.

PS: Assoziativ betrachtet: „Work together to build worlds and challenge your Beliefs.“ lautet der Slogan des The Spark RPG von Jason Pitre. Unter Umständen wäre diese zugrunde liegende Idee oder eine Runde des Erzählspiels eine Inspiration für einen anderen Umgang mit prekären Perspektiven auf die Welt. Da sage einer noch mal, dass Rollenspiele einfache Unterhaltung seien.

Quelle: Nerdbastards

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