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„The Hobbit: An Unexpected Journey“ to the wrong place. Galadriel loves Gandalf?

„The Hobbit: An Unexpected Journey“ (dt. „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“) von Peter Jackson steht vor der Tür. Die Werbetrommel wird immer kräftiger gerührt. Der zweite Trailer gewährt mittlerweile einen klareren Ausblick auf das falsche Reiseziel der kommenden Hollywoodinterpretation.
Blog-Kollege Greifenklaue wies bereits tatkräftig auf die Vorschau hin und freut sich auf den nächsten Wurf des „Herrn der Ringe“-Verfilmers.
Bedauerlicherweise hinterlässt bereits seine erste Filmtrilogie zum „Herrn der Ringe“ spätestens nach der ersten oder zweiten Wiederholung einen schalen Nachgeschmack. Mr. Jackson wusste es besser als der eigentliche Verfasser,  J. R. R. Tolkien, und machte aus dem nordisch inspirierten Heldenepos eine Fantasy-Kitschromanze mit lustigen Sidekicks und einer Zuckerguss-Lovestory, die den skeptischen Zuschauer nicht nur „Schlaflos in Seattle“ zurück läßt, sondern wohl auch in Mittelerde.

… reclaim their homeland.
– Gandalf (after 8 seconds)

… take back Erebor.
– Thorin Oakenshield (after 42 seconds)

(both citations from the „The Hobbit: An Unexpected Journey“-Trailer (#2))

Wie bitte was? Der originäre „Hobbit“ hat eine eindeutig andere Aussage. Die Zwerge sind Vertriebene, die retten wollen, was noch zu retten ist. Stolz, aber verhältnismäßig mittellos. Genugtuung und Rache mag ein Motiv sein, aber das verlorene Reich soll sicherlich nicht von einer kleinen verlorenen Schar Zwerge, einem Hobbit und einem kaum vertrauenswürdigen Zauberer zurückerobert werden. Sie sind Einbrecher (engl. Burglar = Einbrecher), wenn diese Gefährten aufbrechen, um den Schatz des Drachen „Smaug“ zu rauben. Eine Staatsrettung steht nicht auf der Agenda.
Überhaupt was treibt „Galadriel“ mit „Gandalf“ im „Hobbit“? Geht „Galadriel“ endlich mit „Gandalf“ ins Bett? „Legolas“, „Frodo“ und „Saruman“ sind gleichfalls für die „Hobbit“-Verfilmung bestätigt. Dies kann durchaus als „schwieriges“ Omen gewertet werden, obwohl noch nicht alle Schauspieler zu sehen waren. Ihre Figuren tauchen jedenfalls in der Romanvorlage nicht auf.

Für die Funktions- und Wirkungsweise des neuen Hobbit-Kinodreiteilers bedeuten diese Umdeutungen und Ergänzungen relativ wenig. Die Filme werden wahrscheinlich zumindest auf den ersten Blick visuell beeindruckend sein, aber gleichzeitig ändert sich der Interpretationsspielraum bzw. die wesentliche Aussage der Kerngeschichte erheblich. Warum geschieht das? Benötigt das schlichte Gemüt vieler Zuschauer einfache Helden, unmissverständliche Identifikationsfiguren und eine klare Botschaft? Vergraben die Zwerge im Film den Schatz der Trolle für ihre Rückkehr?

Arbeiten in Hollywood die gleichen Geschichtsumdeuter wie in Washington und anderen Regierungszentren der Welt? Welchem Zweck dient die Veränderung einer „geschichtlichen“ Kernaussage?
Diese Farce bedarf zumindest einer gewissen Vorbereitung mit Hilfe des „Hobbit“-Originals und idealerweise einem humorvollen Augenöffner im Stile von „Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“, der verdeutlichen kann, welche Bedeutung die Manipulation von Geschichte(n) unter Umständen hat.
Die International Business Times kommentiert in „The Hobbit: An Unexpected Journey Reveals First Error in Smashing Latest Trailer“ den Ausblick auf die kommende Verfilmung zumindest ein wenig kritisch.

Die (Vor-)Freude bleibt somit nicht überall ungetrübt. Gute Reise …

Quellen:
„The Hobbit: An Unexpected Journey“-Homepage der Filme
„The Hobbit – Official Trailer #2 (Youtube)
„Hobbit“-Vorschau via Greifenklaue
„The Hobbit: An Unexpected Journey Reveals First Error in Smashing Latest Trailer“ via International Business Times

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