Artikelformat

Nova Praxis – A Transhuman Sci-fi FATE RPG (BETA Playtest): Anmerkungen des Autors und mehr

Nova Praxis – A Transhuman Sci-fi FATE Role-Playing Game (BETA Playtest), das Rollenspiel von  Mike (“Mechalus”) McConnell fasziniert mich gerade.

Nach meinem Ersteindruck schrieb ich kurzerhand dem Autoren meine Kritikpunkte. Trotz der Feiertage reagierte er prompt. Ein richtiges Interview gibt es zwar nicht, aber dafür einige erste frei übersetzte und zusammen gefasste Antworten.

  • Die Regeln des BETA Playtest sind unvollständig. Ein Kapitel mit Ideen für Missionen soll es noch in die finale Ausgabe schaffen.
  • Die Coalition (of Free States) hat die Bevölkerung zwar weitestgehend im Griff, aber die sich im Schatten bekämpfenden Häuser lassen immer wieder Schlupflöcher offen. Falsche Kennungen (CID), Savants (ziemlich ungeheuerliche Hacker (Netrunner, Decker), die mit ihren Nanoschwärmen Fähigkeiten entwickeln können, die stark an Mass Effect erinnern), Cyber-Intrusion and Security Terminals (CISTs) oder das Gewähren bzw. Einfordern einer Gunst bringen einen unter Umständen auch dort hin, wo man nicht erwartet wird. Gleiches gilt selbstverständlich auch für den Schmuggel.
  • Der Autor bezieht seine Inspiration vor allen Dingen aus Non-Fiction und Reden von Ray Kurzweil, Peter Diamandis und Ben Goertzel.
    Auf fiktionaler Ebene sind die bereits erwähnten Takeshi Kovacs-Romane von Richard K. Morgan (Altered Carbon, etc.), die neue Battlestar Galactica TV-Serie, Blade Runner und einige Videospiele wie Mass Effect, Deus Ex und sogar ein wenig Halo relevant.

Cyberpunk 203X kam aufgrund der vielstimmigen Kritik unter die Räder, wenngleich man zurückblickend sagen kann, Mr. Pondsmith verarbeitete bereits Konzepte, die sich erst jetzt einem breiteren Publikum erschließen. Beispielsweise wirken die Cybergeneration, die Fraktionen, Giri und der massive Einsatz von Nanotechnologie im Wechselspiel mit dem Nova Praxis RPG (Eclipse Phase) gar nicht mehr so abwegig.

Bei Shadowrun spürt man, dass trotz des Computerspiel-Hypes und der angekündigten Neuauflage irgendwie die Luft raus ist. Der Sechsten Welt fehlt mittlerweile der Zauber (des Neuen). Es gibt zwar einige brauchbare Veröffentlichungen (wie z. B. das Almanach der Sechsten Welt), aber letztlich vermittelt diese kleinteilige Cyber Fantasy das unergiebige Gefühl eines potemkinschen Dorfs – hohl, konstruiert und künstlich. Insbesondere das oft temperamentlose deutsche Spielmaterial mit diesem aufgekratzten (Pseudo-)Slang erschöpft.

(Tolkiens) Magie und (Gibsons) hochtechnologischer Gesellschaftswandel passen nicht so recht zusammen. Das wird immer deutlicher. Am Ende bleiben Shadowrunner nur (Klein-)Kriminelle mit einer eingeschränkten D & D-haften Agenda. Mehr Schätze (Nuyen), mehr Cyberware, mehr Critter, mehr …

Ob die vollmundig für Mitte nächsten Jahres avisierte 5. Edition von Shadowrun einen zauberhaften Neuanfang bringt, steht in den Sternen? Das kommende Videospiel Cyberpunk 2077 löst zumindest bei mir stärkeres Interesse aus.

Überdies bewegt momentan eine von A. C. Clarke ableitete Frage viel mehr. Welchen Unterschied gibt es zwischen einer hinreichend fortschrittlichen Technologie und Magie? Einige Elemente aus beispielsweise Altered Carbon, Eclipse Phase, Mass Effect oder dem Nova Praxis RPG legen ordentlich Holz in dieses Zukunftsfeuer.

Quellen:
Nova Praxis – A Transhuman Sci-fi FATE Role-Playing Game (BETA Playtest)
The Year of Shadowrun announcement by Catalyst Games

Weitere interessante Artikel?

  1. Ersteindruck Nova Praxis – A Transhuman Sci-fi FATE Role-Playing Game (BETA Playtest)
  2. Transhuman RPGs: Nova Praxis released & Farcast – An Eclipse Phase Yearblog
  3. “Nova Praxis – A Transhuman Sci-fi FATE Role-Playing Game”-Kickstarter endet bald und Beispielcharaktere
  4. „Nova Praxis – A Transhuman Sci-fi FATE Role-Playing Game“-Kickstarter
  5. Nova Praxis – A Transhuman Sci-fi FATE RPG: An interview with the author Mike McConnell

Kommentare sind geschlossen.